Post will Briefe nur noch an fünf Tagen austragen

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stylesucks
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Post will Briefe nur noch an fünf Tagen austragen

von stylesucks am 10.12.2008 06:49

Briefträger: Samstags sind die Empfänger am häufigsten zu Hause

Droht bald gähnende Leere im Briefkasten? Die Deutsche Post fordert, dass sie Briefe künftig nur noch an fünf Tagen die Woche zustellen muss. An Samstagen soll die Post aber auf alle Fälle kommen.

Bonn - Die Deutsche Post will - zumindest theoretisch - nur noch an fünf Wochentagen zur Zustellung von Briefen und Paketen verpflichtet sein. Post-Sprecher Dirk Clasen betonte allerdings am Freitag, der Konzern habe derzeit nicht die Absicht, von einer möglichen Änderung der Vorschriften auch Gebrauch zu machen. "Niemand muss Angst haben, dass die Post versucht, die Sechs-Tage-Zustellung aufzuweichen", sagte Clasen. "Solange die Kunden das verlangen und erwarten, werden wir es tun."

Clasen bestätigte damit einen Bericht der Online-Ausgabe des Wirtschaftsmagazins "Capital" über einen Brief seines Unternehmens an das Bundeswirtschaftsministeriums, in dem zahlreiche Lockerungen der geltenden Verpflichtungen gefordert würden. Nach den Worten des Sprechers hat das Ministerium nach der völligen Freigabe des Briefmarktes die Unternehmen aufgefordert, ihre Vorstellungen für eine mögliche Änderung der seit 1998 geltenden Post-Universaldienstleistungsverordnung (PUDLV) vorzulegen.

Die Deutsche Post AG habe sich in ihrer Stellungnahme an den EU-Vorgaben für die europäischen Postdienste orientiert. Darin ist unter anderem eine Zustellungsverpflichtung nur an fünf Tagen der Woche vorgegeben. "Was wir machen, ist ein anderes Thema", sagte Clasen. Schon heute gehe die Post AG in ihren Leistungen über die Vorgaben der PUDLV hinaus. Auf keinen Fall würde die Zustellung am Samstag wegfallen, sagte Clasen. Denn an diesem Tag seien die Empfänger am häufigsten anzutreffen.

Nach dem Bericht des Magazins spricht sich die Post AG in dem Schreiben auch dafür aus, dass die Briefkästen in Deutschland nicht mehr zwingend an sechs Tagen der Woche zu leeren sind. "Die Vorgaben sollten auf eine rein bedarfsgerechte Leerung zurückgeführt werden", heißt es in dem Dokument. In der Realität sei es allerdings wegen der Qualitätsvorschriften nötig, die "überwiegende Anzahl" der Kästen werktäglich zu leeren.

Derzeit unterhält die Post 108.000 Briefkästen und 12.500 Filialen. Vorgeschrieben sind mindestens 12.000 Standorte. Auch diese Vorgabe soll nach den Vorstellungen des Konzerns fallen.

Stattdessen sollten sich die Standorte an der Nachfrage der Kunden orientieren, zum Beispiel an der Einwohnerzahl in einem bestimmten Raum. Darüber hinaus will die Post dem Bericht zufolge ihr Sortiment einschränken können. Der Konzern möchte sich demnach vorbehalten, "äußerst selten" nachgefragte Produkte künftig nicht mehr in allen Filialen anbieten zu müssen. Dazu zähle die Post Einschreiben sowie Eil-, Wert- und Nachnahmesendungen.

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